Der Leibsklave

1) hat einen Herrn (Sklavenhalter);

2) kann von seinem Herrn jederzeit mit der Peitsche oder Waffe geschlagen und getötet werden;

3) besitzt keinen wirtschaftlich nutzbaren Grund & Boden;

4) besitzt nicht das Werkzeug (Produktions mittel), das er beim Arbeiten in seinen Händen hält;

5) besitzt keinen Eigentümeranteil an den Produkt en, die er mit eigenen Händen herstellt, sowie an den dafür erzielten Verkaufs erlösen;

6) produziert auch die Knüppel und die Waffen, mit denen er "bei Bedarf" geschlagen wird;

7) ernährt durch seine Arbeit auch seine Aufseher und die Schlägertruppen, die ihn ständig überwachen und bei Ungehorsam "zur Räson" bringen;

8) kann als Arbeitskraft von seinem Herrn wie jede beliebige Ware gekauft, vermietet, benutzt, verschlissen, und weggeworfen werden;

9) wird von seinem Herrn in Ketten zum Arbeits(kräfte) markt hingekarrt, um dort als Arbeitskraft feilgeboten und verkauft zu werden;

10) wird mit einer schäbigen Hütte, mit Kleidung und Mahlzeiten für seine Arbeitsleistung bezahlt;

11) hat an seinem Arbeitsplatz "nichts zu sagen";

12) darf niemals seinen Wohnort verlassen, damit er nicht abhaut, um nach Freiheit zu suchen;

13) fühlt sich ausgebeutet und rebelliert;

14) weiß "von klein auf", daß er ein Sklave ist.

 

Der Lohnsklave

1) hat viele Herren (Arbeit"geber");

2) kann von seinen Herren jederzeit mit Ausgrenzung und Armut geschlagen und vernichtet werden;

3) besitzt keinen wirtschaftlich nutzbaren Grund & Boden in nennenswertem Umfang;

4) besitzt nicht das Werkzeug (Produktions mittel), das er beim Arbeiten in seinen Händen hält;

5) besitzt keinen Eigentümeranteil an den Produkt en, die er mit eigenen Händen herstellt, sowie an den dafür erzielten Verkaufserlösen;

6) produziert auch die Knüppel und die Waffen, mit denen er "bei Bedarf" geschlagen wird;

7) ernährt durch seine Arbeit auch seine Aufseher und die Schlägertruppen, die ihn ständig überwach en und bei Ungehorsam "zur Räson" bringen;

8) kann als Arbeitskraft von seinen Herren wie jede beliebige Ware eingekauft, vermietet, benutzt, verschlissen, und weggeworfen werden;

9) bringt sich selbst zum Arbeits(kräfte)markt hin, um sich dort als Arbeitskraft feilzubieten und an einen neuen Herrn zu verkaufen;

10) wird mit Geld bezahlt, damit er sich eine schäbige Hütte, Kleidung und Mahlzeiten kaufen kann;

11) hat an seinem Arbeitsplatz "nichts zu sagen";

12) wird für ein paar Tage im Jahr freigelassen, weil er nirgend wohin abhauen und Freiheit finden kann;

13) empfindet seine Lage als "normal und gerecht";

14) will nichts davon wissen, daß er ein Sklave sei.

In früheren Zeiten der Leibsklaverei war es selbsternannten "Herren" unmöglich, die Arbeitskraft von gefangen genommenen Menschen zu melken, ohne auch deren Körper zu besitzen, zu schlagen, in Ketten zu legen, gelegentlich zu foltern usw.. Die Ausgebeuteten wußten, daß sie Sklaven sind, streikten, rebellierten, und liefen weg, da es noch Orte unberührter Natur gab, wo sie sich verstecken, überleben, und evtl. verteidigen konnten. Die Gefangenen waren einfach nicht bereit (.. so eine Sauerei !), an dem ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz täglich zu erscheinen, um dort ihre Arbeitskraft an ihren Arbeit"geber" und dessen Lakaien freiwillig abzuliefern. Dieses "Problem" konnte erst allmählich über viele Jahrhunderte hinweg behoben werden, so daß der Körper der Sklaven allmählich freigelassen werden konnte, und zwar indem Maße, wie die Arbeitskraft am richtigen Platz und "von alleine" herfloß.

Dies wurde mit vielerlei Mitteln und Methoden erreicht, wie Erziehung und Ausbildung, mit kleinen Zugeständnissen, Meinungsmache und Lügen, Unterhaltung fürs Volk (Brot & Spielen), mit sog. Segmentierung der Bevölkerung durch unterschiedliche Bezahlung und Behandlung (um Neid, Mißgunst und Streit zu erzeugen), mit Angst vor Armut und Ausgrenzung, und vielem mehr. Das Ergebnis kann sich sehen lassen : der moderne Lohnsklave, gefügig und hirngewaschen, vollgestopft mit Vorurteilen und Illusionen (z.B. darüber, was Demokratie sei), aber gut ausgebildet und rentabel !

Wenn Du heute einem solchen Menschen sagst, er sei ein Sklave oder ein direkter Nachkomme eines solchen, riskierst Du "dicke Lippe". Die Sklaverei (abgesehen von der Leibsklaverei) wurde niemals abgeschafft, sondern nur weichgespült, verfeinert, und modernisiert. Auch sie durchläuft nämlich mehrere "Entwicklungsstufen", wie alles andere auch - von der Leib- zur Lohnsklaverei usw. ...

Die ersten Lohnarbeiter waren frisch "freigelassene" Sklaven. Man hat den gefangenen Sklaven zwar ihren Körper und Leben "zurückgegeben", nicht jedoch die natürlichen Ressourcen (Grund & Boden) und die Erzeugnisse ihrer Arbeit, welche sie ursprünglich besaßen, um ihren Körper selbstständig am Leben zu erhalten. Sie wurden nun lediglich mit einem Hungerlohn abgespeist ... und wem es nicht gefiel und protestierte, der wurde nach wie vor einfach erschlagen oder erschossen.

Es tut mir echt leid ...

Mit Gruß, Beobachter II

 

 

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